Ich möchte was darum geben, genau zu wissen, für wen eigentlich die Thaten gethan worden sind, von denen man öffentlich sagt, sie wären für das Vaterland gethan worden. (31. Dezember 2009)
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Die Leute, die niemals Zeit haben, thun am wenigsten. (30. Dezember 2009)
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Wer sagt, er hasse alle Arten von Schmeicheleien, und es im Ernst sagt, der hat gewiß noch nicht alle Arten kennen gelernt. (29. Dezember 2009)
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Ehe man tadelt, sollte man immer erst versuchen, ob man nicht entschuldigen kann. (28. Dezember 2009)
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Es gibt Wahrheiten, die so ziemlich herausgeputzt erscheinen, daß man sie für Lügen halten sollte, und die nichts desto weniger reine Wahrheiten sind. (27. Dezember 2009)
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Ich bin mehrmal wegen begangener Fehler getadelt worden, die mein Tadler nicht Kraft oder Witz genug hatte, zu begehen. (24. Dezember 2009)
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Wenn ich doch Canäle in meinem Kopfe ziehen könnte, um den inländischen Handel zwischen meinem Gedankenvorrathe zu befördern! Aber da liegen sie zu Hunderten, ohne einander zu nützen. (23. Dezember 2009)
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Man klagt so sehr bei jedem Schmerz und freut sich so selten, wenn man keine fühlt. Unter die letzte Classe von Menschen gehöre ich nicht. Wenn ich so ganz keinen Schmerz fühle, was zuweilen der Fall ist, wenn ich mich zu Bette lege, da habe ich diese Glückseligkeit so ganz empfunden, daß ich Freudentränen geweint habe, und dieser stille Dank gegen meinen gütigen Schöpfer macht mich noch ruhiger. O! wer so sterben könnte! (22. Dezember 2009)
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Das Wort Schwierigkeit muß gar nicht für einen Menschen von Geist als existent gedacht werden. Weg damit! (21. Dezember 2009)
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Es ist sonderbar, daß nur ausserordentliche Menschen die Entdeckungen machen, die hernach so leicht und simpel scheinen, dieses sezt voraus daß die simpelsten aber wahren Verhältnisse der Dinge zu bemercken sehr tiefe Kenntnisse nöthig sind. (19. Dezember 2009)
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Es fehlt nicht viel, so ordnet man die Menschen in Rücksicht auf Geistes Fähigkeiten, so wie die Mineralien nach ihrer Härte, oder eigentlich nach der Gabe die eines besizt, das andere zu schneiden und zu kratzen. (18. Dezember 2009)
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Die Allmacht Gottes im Donnerwetter wird nur bewundert entweder zur Zeit da keines ist, oder hinten drein beym Abzuge. (17. Dezember 2009)
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In dem freyen Franckreich, wo man jetzt aufknüpfen lassen kan, wen man will. (16. Dezember 2009)
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Sehr viele und vielleicht die meisten Menschen müssen, um etwas zu finden, erst wissen, daß es da ist. (15. Dezember 2009)
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Die Entschuldigungen seiner Fehler nehmen sich zum Theil gut aus, sie tragen aber zur Besserung seines Fehlwurfs gemeiniglich so wenig bey, als beym Kegeln das nachhelfen mit Kopf, Schultern, Armen und Beinen, wenn die Kugel schon aus der Hand ist, es ist mehr Wunsch als Einwürkung. (14. Dezember 2009)
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Mir thut es allemal weh wenn ein Mann von Talent stirbt, denn die Welt hat dergleichen nöthiger als der Himmel. (13. Dezember 2009)
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Die Ideen in meinem Kopf des Nachts gehen mehr wie Ratzen und Mäuße umher, ich muste mich erst an sie gewöhnen ehe ich einschlafen konnte. (12. Dezember 2009)
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Die Fliege, die nicht geklappt seyn will, sezt sich am sichersten auf die Klappe selbst. (11. Dezember 2009)
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Ein gewisser Teil seines Leibes wuste gar nicht Zeit und Stunde zu halten, ob er gleich zu beiden Seiten desselben eine Uhr gesteckt hatte. (10. Dezember 2009)
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Mutter unser die du bist im Himmel. (9. Dezember 2009)
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Ein Kerl, der einmal seine 100000 Thaler gestohlen hat, kann hernach ehrlich durch die Welt kommen. (8. Dezember 2009)
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Einer zeugt den Gedanken, der Andere hebt ihn aus der Taufe, der Dritte zeugt Kinder mit ihm, der Vierte besucht ihn am Sterbebette, und der Fünfte begräbt ihn. (7. Dezember 2009)
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Der Amerikaner, der den Columbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung. (6. Dezember 2009)
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Despaviladera heißt eine Lichtputze auf Spanisch. Man sollte glauben, es hieße wenigstens ein kaiserlicher Generalfeldmarschalllieutenant. (3. Dezember 2009)
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Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt. (2. Dezember 2009)
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Warum sind junge Wittwen in Trauer so schön? (1. Dezember 2009)
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