Alzheimer-Informationsveranstaltung am 16. Mai 2012Home

 

Alzheimer-Demenz

Der Umgang mit verwirrten Menschen

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Die SeniorenUnion Stadtverband Bruchsal und der Kreisverband Karlsruhe-Land luden am 16. Mai 2012 in Partnerschaft mit der NAIS AG2 - Neues Altern in der Stadt - zu einer Informationsveranstaltung: Die Alzheimer Demenz - Der Umgang mit verwirrten Menschen ein. Die zahlreich erschienenen Bürger bekamen wertvolle Tipps, wie man den Betroffenen und ihren Angehörigen das Leben erleichtern kann.

Die Informationsveranstaltung zeigte Ansätze auf, wie und wo ältere Menschen leben können, wenn sie die täglichen Aufgaben nicht mehr alleine bewerkstelligen können. Die an Demenz erkrankten Menschen wünschen sich ein würdevolles Leben in einer Umgebung mit Menschen, die ihnen Achtung und Respekt entgegen bringen. Was tun? Wie reagieren Sie richtig? Welche Reaktion wäre völlig falsch?

Die kostenlose Informationsveranstaltung zeigte die notwendigen Hilfen auf, die für Betroffene wie auch Angehörige nützlich sind. Hier ist das Programm.

Die Referenten

Hermann Seubert, Vorsitzender der SeniorenUnion und NAIS, Begrüßung

Dr. Christian Waterkamp, Leitung Ev. Altenzentrums Bruchsal, Geschäftsführung Diakonieverein Bruchsal e.V. und NAIS, Moderation

Dr. Jakob Fässler, Oberarzt Rechbergklinik Bretten, Geriatrischer Schwerpunkt:
Die Alzheimer Demenz – Der Umgang mit verwirrten Menschen

Ulrich Kunz, AOK, Leiter Kompetenzcenter Pflege
zu den jüngsten Verbesserungen für betroffene Demenzkranke und mit welchen Kosten ist im Verlauf der Krankheit zu rechnen, Wie kann die Pflegekasse dabei entlasten.

Peter Brand, Pflegedienstleitung Ev. Altenzentrum Bruchsal
Hinweise aus der Praxis, Impulse aus der stationären Pflege

Elke Krämer, Arbeiterwohlfahrt Bruchsal, Geschäftsführung Ambulante Dienste und NAIS
Hinweise aus der Praxis, Welche ambulanten Angebote gibt es für Betroffene? Welche ambulanten Entlastungsangebote gibt es für Angehörige und wer kann beraten?

Die vier Referenten. Klicken Sie.

Von links: Peter Brand, Ulrich Kunz, Dr. Jakob Fässler, Elke Krämer

Nachfolgend die wesentlichen Inhalte der Referate in gekürzter Fassung und teilweise nur stichwortartig wiedergegeben. Ungenauigkeiten sind leider nicht zu vermeiden. -Dieter Müller

Dr. Christian Waterkamp, Moderation

Demenz - ist eine Lebenssituation

Demenz - ein öffentliches Thema, das man gemeinsam angehen muss.

Dr. Jakob Fässler

Was ist Alzheimer in groben Worten? 1. Abnahme des Gedächtnisses, 2. Mindestens sechs Monate anhaltend. Ablagerung von Eiweißkörperchen in den Nervenzellen des Gehirns. Verminderung des Acetylcholins im Gehirn.

Niemand kann sagen, wie schnell es geht. Die Krankheit kommt schleichend und ist nicht heilbar.

Diagnose: Zuerst immer zum Hausarzt, dann Facharzt.

Überlebenszeit nach erster Diagnose: etwa 7 bis 9 Jahre.

Frühzeichen der Alzheimer Demenz:

Soziales Desinteresse, Nachlassen der Alltagsaktivitäten

Abneigung gegen Neues

Vermehrtes Schlafen, auch tagsüber

Gedächtnisstörungen, die bagatellisiert werden

Die Fassade bleibt lange erhalten, die Krankheit fällt nicht auf.

Spätzeichen der Alzheimer Demenz:

Orientierungsstörung, Gedächtnisstörung

Das Gangbild verändert sich (“Bügeleisengang”).

Tag/Nacht Rhythmus ist gestört (Umkehr).

Inkontinenz

Therapie: Die Krankheit ist nicht heilbar. Prävention ist in sehr beschränktem Umgang möglich.

Wichtig: Verständigung und in Verbindung bleiben. Der Kranke versteht immer weniger, und sein Wortschatz ist immer eingeschränkter. Trotzdem muss mit ihm geredet werden.

Wichtig: Gefühle “spiegeln” (Freude, Trauer)

Augenkontakt suchen, auf die gleiche Augenhöhe begeben.

Vertrautheit nutzen, gemeinsame Erinnerungen, z.B. Fotos.

Der Ton macht die Musik, nicht der Inhalt der Rede. Das “Wie” ist wichtig.

Warm und weich, beruhigend sprechen, langsam und in kurzen Sätzen, dem Kranken zugewandt.

Gemeinsames Handeln, Beispiel Zähneputzen vor dem (evtl. frühzeitigen) Zubettgehen.

Ironie wird nicht verstanden (wie bei kleinen Kindern).

Keine “Warum-Weshalb-Wieso-Wozu”-Fragen. Das treibt den Patienten nur in die Enge.

Nicht ständig korrigieren, keine Diskussion “wer hat Recht”.

Konfrontation mit der Realität ist meist ungünstig.

Versuchen, Interesse anzuregen.

Musik ist immer gut.

Bewegungsdrang des Patienten verstehen. Tanzen geht oft erstaunlich gut. Bewegung bringt Wohlfühlen und ist gut für die Stimmung.

Den Tag strukturieren. Aufgaben stellen.

Anerkennung aussprechen, wenn etwas zu Ende gebracht wurde. An den Stärken arbeiten, nicht an den Schwächen.

Gartenarbeit wird gern angenommen. Uralte Erinnerungen bleiben wach.

Aggressives Verhalten: Der Kranke kann seine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Oft ist Angst die Ursache, oder Eingesperrtsein.

Bewegung und Beschäftigung baut innere Anspannung ab.

Bei problematischem Verhalten: Irgendwann ist Schluss. Der Pflegende übt Nachsicht, sollte jedoch nicht alles erlauben. Grenze ziehen.

Kranke verirren sich manchmal. Deshalb: Adresse in die Kleidung, in die Tasche.

Nahrungsaufnahme im Bett: Aufrecht sitzen.

Magensonde? Wegen zunehmender Rigidität (“versteinern”) kann der Kranke im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr schlucken. Künstliche Ernährung wird immer weniger angewandt.

Ausscheidungen. Toilettentraining ist hilfreich: Alle zwei Stunden zum Klo, egal, ob nötig oder nicht. Toilette hell und freundlich, gut kennzeichnen.

Vorbeugen: 1. Bewegen, bewegen, bewegen! 2. Sozial und geistig aktiv sein! 3. Konzept des “wohlverdienten” Ruhestands ablehnen!

Ulrich Kunz

Menschen sind verantwortlich für ihr Leben. Gesunde Lebensführung. Gesunde Ernährung. Viel Bewegung. Entspannen.

Die Kasse (Pflegekasse: Ansprechpartner zunächst die Krankenkasse) ist verpflichtet, eine qualifizierte Pflegeberatung zu machen. Welche Angebote gibt es? Muss im Haus etwas verändert werden (barriererfreies Wohnen).

Einfache Pflegeberatung oder Qualifizierte Pflegeberatung

Daraus ergibt sich der Versorgungsplan.

Frühzeitig Antrag auf Pflegeleistungen stellen! (in der Diskussion gab es diesbezüglich Kritik an der höchst bürokratischen Art und Weise).

Der Medizinische Dienst kommt ins Haus und erstellt ein Gutachten. Falls nicht OK: Einspruch einlegen.

Pflegestufen 1 - 2 - 3 und Null. Null ist jetzt aufgewertet worden (bis 1200 oder 2400 Euro pro Jahr).

Leistungsverbesserungen neuerdings durch Einbeziehung von Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz (häufig Demenzkranke).

Kleine Pflegereform Nov. 2011 gibt Leistungsverbesserungen für Demente.

Zwischen ambulanter Pflege und stationärer Pflege gibt es Zwischenstufen: Tagespflege,  Kurzzeitpflege, teilstationäre Pflege.

Für Demenzkranke ist u.U. die Tagespflege geeignet.

Empfohlen: AOK-Pflegenavigator

Peter Brand

Demenzbetreuung im Ev. Altenzentrum Bruchsal.

Architekten sollten wissen: Lange Gänge mit einem abrupten Ende sind problematisch. Im Pflegeheim versammeln sich oft die Kranken am Ende des Ganges.

Wichtig ist die barrierefreie Gestaltung der Wohnung.

Spiegel: Patienten erkennen sich oft nicht mehr.

Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Fernsehen ist meist uninteressant.

Strukturierung des Tages: Essen, Pflege, alltagsnahe Beschäftigungen, Musik machen, Gänge in die Stadt organisieren.

Kontakt nach außen suchen. Keine Abgrenzung aufbauen.

Im Garten: Blumen pflanzen, Bewegung tut gut. Bewegungsübungen.

Wertschätzung zum Ausdruck bringen, dafür, dass die Menschen sind, wie sie sind, nicht, wie  sie sein sollten.

Gelassenheit mitbringen. Fünfe gerade sein lassen.

Jeder sollte wissen: Die Belastung der Angehörigen ist oft extrem hoch.

Obwohl es früher oder später viele Menschen betreffen wird: Pflege hat in der Gesellschaft und in der Politik nicht den Stellenwert, der der gebrachten Leistung entspricht.

Die Politik ist nur zögerlich und nur in geringem Maße bereit, die Voraussetzungen zur Betreuung von Demenzkranken zu verbessern.

Krankenkassen sollten den Menschen die Leistungen eher zugänglich machen. Die Hürden bei der Antragstellung sind viel zu hoch, und auf unnötige Bürokratie sollte man verzichten.

Elke Krämer

Unterstreicht die Bedeutung des Netzwerkes NAIS, getragen von Ehrenamt und Hauptamt.

Leben mit Demenz: Betroffene und Angehörige

Angebote für Betroffene: Unterstützung zu Hause: Einkäufe, hauswirtschaftliche Leistungen. Pflegesachleistungen. Wohnraumberatung (Sicherheit, Hilfen, Beleuchtung). Häusliche Betreuung. Betreuungsgruppen. Tagespflege. Seniorentreffs.

Entlastungsangebote für Angehörige: Betreuungsgruppen/Häusliche Betreuung. Tagespflege. Verhinderungspflege. Gesprächskreis. Selbsthilfegruppen. Hilfe bei Antragstellungen. Beratungsangebote.

Es gibt eine große Anzahl von individuellen Beratungsmöglichkeiten. Schöpfen Sie die Möglichkeiten aus.

Pflegestützpunkt Landkreis Karlsruhe in Bruchsal. AWO Ambulante Dienste. Ambulanter Pflegedienst Südstadt. Caritas Bruchsal e.V. Diakoniestation. Online-Beratungsangebote. Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Pflegekassen. Pflegedienste nach freier Wahl. Sozialdienst der Krankenhäuser. Sanitätshäuser.

Hinweis: Biografiearbeit, eines der Mittel, um die Selbständigkeit möglichst lange aufrecht zu halten.

Haftungsausschluss

Der Autor übernimmt keine Haftung für den Inhalt, insbesondere im Hinblick auf Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen. Das Geltendmachen von Ansprüchen jeglicher Art ist ausgeschlossen.

Hier finden Sie weitere Infos über Alzheimer und Demenz vom Infotag des Seniorenrates Landkreis Karlsruhe.

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