Regel 1: Umsicht, gesunder Menschenverstand und eine Portion Misstrauen Sie sollten sich im Internet nicht anders verhalten, als im täglichen Leben auch. Schließlich geben Sie fremden Menschen auch sonst keine vertraulichen Informationen. Ihr Name, Ihre Anschrift, E-Mail und Telefonnummer sollten Sie hüten und nur in wenigen konkreten Fällen hinterlassen.
Regel 2: Schützen Sie sich mit Sicherheitssoftware Gehen Sie niemals auch nur für eine Minute ins Internet, ohne dass Sie sich mit spezieller Software schützen. Aus diesem Grund sind neu gekaufte Computer mit einer Sicherheitssoftware für die ersten 30 oder 90 Tage ausgestattet, die Sie nach Ablauf gegen Bezahlung für ein Jahr kaufen können. Alternative: Sie besorgen sich im Internet kostenlose Programme, die fast genauso gut sind. In diesem Fall müssen Sie die alte Virensoftware deinstallieren (nicht “löschen!”), bevor Sie die neue Software installieren.
Regel 3: Halten Sie Ihre Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand Stellen Sie Ihre Sicherheitssoftware so ein, dass sie laufend mittels sog. Virenupdates aktualisiert wird. Bevor das Jahresabonnement abläuft, kaufen Sie sich eine Lizenz für das nächste Jahr. Entsprechendes gilt für die kostenlosen Programme.
Regel 4: Machen Sie laufend Windows-Updates Wenn Sie einen Windows-Rechner besitzen, stellen Sie ihn so ein, dass er automatisch Updates macht.
Regel 5: Phishing - lassen Sie sich nicht auf bestimmte Seiten locken! Mit sog. Phishing-E-Mails wird oft versucht, Sie auf besonders präparierte Webseiten zu locken, wo Sie dann aufgefordert werden, Ihre Daten einzugeben, auch PINs und TANs. Angeblich könne nur so verhindert werden, dass Ihr Bankkonto gelöscht wird. Machen Sie das nicht! Ihre Bank wird Ihnen niemals ein E-Mail diesen Inhalts senden. Seien Sie immer wachsam, wenn Sie eine E-Mail erhalten, in der Sie zeitlich unter Druck gesetzt werden.
Regel 6: Öffnen Sie keine zweifelhaften E-Mails Beim geringsten Zweifel löschen Sie die E-Mail, bevor Sie sie gelesen haben. Bedenken Sie, dass es leicht ist, E-Mail-Absenderadressen zu fälschen. Falls Ihnen der Absender bekannt ist und Sie trotzdem Zweifel haben, können Sie ihn anrufen und fragen, ob er tatsächlich diese Mail gesendet habe. Wenn der E-Mail-Absender Ihnen völlig unbekannt ist, wenn der Betreff fehlt, oder irgendein Quatsch drin steht, löschen Sie die Mail ungelesen. Höchstes Risiko besteht, wenn Sie E-Mail-Anhänge von obskuren Absendern öffnen.
Regel 7: Antworten Sie nicht auf zweifelhafte E-Mails Antworten Sie niemals auf ominösen E-Mails, weil erst durch Ihre Antwort erkennbar wird, dass diese E-Mail tatsächlich existiert.
Regel 8: E-Mails im TXT-Format öffnen (nicht HTML) Sie können die erhaltenen E-Mails nach alter Väter Sitte öffnen. Dann sehen Sie nur den geschriebenen Text und nicht die Bilder oder Skripte. Das ist zwar sicher, aber nicht komfortabel. Bei Windows Live Mail (Nachfolger von Outlook Express und Windows Mail) können Sie sich die Mail als TXT-Mail ansehen und bei Interesse mit einem Klick die Bilder zuschalten.
Regel 9: Meiden sie die Schmuddelecken des Internets Solange Sie sich auf den seriösen Seiten bewegen (Bahn, Amazon, PC-Welt, Computer-Bild etc.) sind Sie relativ sicher. Viele osteuropäische und asiatische Seiten sind verseucht, Spieleseiten und Pornoseiten ebenfalls.
Regel 10. Klicken Sie nicht auf jeden Link/Vertipper-Domains Ein gesundes Misstrauen ist immer angebracht. Gehen Sie mit der Maus auf den Link, ohne ihn anzuklicken. Sie sehen unten links in der Fußzeile, wo der Link hinführt. Ist es die Adresse, die Sie erwartet haben? Es wird viel Schindluder mit sog. Vertipper-Domains getrieben. Deshalb achten Sie auf die Schreibweise der Domain. deutschebank ist etwas Anderes als deitschebank, auch wenn die richtige und die gefälsche Webseite identisch aussehen (dies ist ein willkürliches Beispiel). Lesen Sie, was Filezilla über “Warnung vor Abzockern” schreibt.
Regel 11: Geldgeschäfte, Bestellungen, Käufe - nichts für Anfänger! Anfänger sollten Geldgeschäfte im Internet (Online-Banking, Kaufen) meiden, solange, bis sie Erfahrungen gesammelt haben und sich auskennen. Ihre Bank wird Sie bei allen Fragen beraten. Besuchen Sie den kostenlosen Internet-Treff in der Begegnungsstätte in Bruchsal, wenden Sie sich an einen erfahrenen Freund.
Regel 12: Wie sperre ich am schnellsten mein Online-Banking? Wenn Ihnen beim Online-Banking Zweifel kommen, dass mit Ihren TAN-Nummern etwas nicht stimmt, können Sie Ihr Online-Banking schnell blockieren, indem Sie dreimal eine falsche TAN eingeben. Wenden Sie sich sofort auch an Ihre Hausbank. Ihre Kredikarte können Sie telefonisch sperren, indem Sie die Nr. 116 116 (ohne Vorwahl) anrufen. Falls Sie unberechtigte Kontobelastungen erwarten (etwa durch Phishing) setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank in Verbindung. Unberechtigte Lastschriften können zurückgeholt werden.
Regel 13: Kaufen Sie nur bei seriösen Anbietern Wenn Sie alle Sicherheitsregeln beherzigen, spricht nichts gegen bestimmte Käufe im Internet. Beispiel: Sie wollen von zu Haus aus eine Bahnfahrkarte bestellen und einen Platz reservieren. In diesem Falle ist es selbstverständlich, dass Sie sich auf bahn.de anmelden und alle erforderlichen Angaben machen, einschließlich der Kredikartendetails. Auf diese Weise bekommen Sie ein Billett, das Sie ausdrucken können, im Zug vorweisen und mit der Kreditkarte bezahlen.
Regel 14: Kaufen Sie nur bei in Deutschland ansässigen Anbietern Wenn Sie etwas bestellen, dann nur bei einem Anbieter, der in Deutschland ansässig ist. Nur dann gilt im Streitfalle deutsches Recht. Versuchen Sie mal Ihr Recht auf Jersey oder in Hong Kong durchzusetzen!
Regel 15: Kostenlos ist nicht immer kostenlos Wenn etwas kostenlos angeboten wird - z. B. das Herunterladen (Download) - dann lesen Sie die Details, auch die unten am Fuß der Seite genau durch. Wenn dann noch nach Ihrem Namen oder Ihrer E-Mail gefragt wird, dann gilt die höchste Alarmstufe. Seien Sie sich auch bewusst, dass es im Internet viele Dinge gibt, die wirklich nichts kosten. Schwarze Schafe nutzen diese kostenlosen Angebote, um sie zu verkaufen und mit einem Zweijahresabo zu verbinden.
Regel 16: Was tun, wenn Rechnungen ins Haus flattern? Verträge müssen gehalten werden, sagten schon die alten Römer. Wenn Sie aber niemals eine Bestellung aufgegeben haben und Sie trotzdem eine Rechnung bekommen, dann müssen Sie diese nicht bezahlen - auch wenn sie noch so “offiziell” aussieht. Erst wenn Ihnen ein Mahnbescheid ins Haus flattert, müssen Sie aktiv werden - und zwar sofort! Das zuständige Mahngericht prüft nämlich nicht die Stichhaltigkeit der Forderung. Reagieren und widersprechen Sie binnen weniger Tage. Lassen Sie sich von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg beraten, in schwierigen Fällen scheuen Sie sich nicht, einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.
Regel 17: Die Gauner sind kreativ - sein Sie es auch! Die Bundesregierung sorgt sich um Ihre Sicherheit im Internet - womöglich mehr, als Sie selbst. Auf Buerger-Cert finden Sie viele wertvolle Informationen, die Sie sich kostenlos per E-Mail zusenden lassen können. Melden Sie sich an!
Regel 18: Internet-Browser und E-Mail-Einstellungen Ein großes Kapitel der Sicherheitseinstellungen kann und soll hier nicht diskutiert werden. Dazu gehören Themen wie die verwendete Betriebssoftware (z. B. Linux anstelle von Windows), der verwendete Browser (z. B. Opera anstelle von Internet Explorer) und der spezielle E-Mail-Client (z. B. Thunderbird anstelle von Outlook Express). Seien Sie sich bewusst, dass Sie Ihren Browser (Extras > Internetoptionen) und E-Mail-Client (Extras > Sicherheitsoptionen) genau an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Wenn Sie eine besonders sichere Einstellung wählen, kann es sein, dass Sie das Internet nicht mehr in vollem Umfange nutzen können.
Regel 19: Wie gehe ich am schnellsten offline? Keine Panik! Ziehen Sie das Onlinekabel auf der Rückseite des Rechners (den Kontakt mit dem kleinen Plastikhebelchen) oder schalten Sie den WLAN-Router aus - schon sind Sie vom Internet getrennt. Vergessen Sie aber nicht, das Bedrohungen nicht nur aus dem Internet kommen. Manchmal sitzen die Viren auch auf dem USB-Stick Ihres Filius. Generell sind deshalb Computer, zu denen mehrere Nutzer Zugang haben, gefährdeter als solche mit nur einem Nutzer.
Vielen Dank ...dass sie mir bis hier gefolgt sind! Bitte erwarten Sie an dieser Stelle keine umfassende Darstellung. Dafür ist das Thema zu umfangreich. Habe ich etwas Wichtiges vergessen? Dann senden Sie mir bitte eine E-Mail.
Dieter Müller
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