Dieter Müller unterstrich in seinem Impulsbeitrag, dass Bruchsal mit seinen 42.000 Einwohnern zwar fast 100mal kleiner sei als Berlin, allerdings heiße die Tagung ja nicht Gesund alt werden in Berlin, sondern alt werden im Kiez. Bestimmt gebe es Aspekte, bei denen man voneinander lernen könne.
Der wesentliche Nutzen der Fachtagung bestand darin, das vom Veranstalter nur zwei Plenarbeiträge vorgesehen waren. Der Rest spielte sich in den moderierten Workshops ab. Die Referenten bekamen keine Zeit, um den Zuhörern die Welt zu erklären. Vielmehr standen nur 15min zur Verfügung und anschließend viel Zeit zum Diskutieren. Die etwa drei Dutzend Teilnehmer in Müllers Workshop “Partner gewinnen aus der Wirtschaft” nutzten die Gelegenheit, wollten wissen, wie sich die Bruchsaler Unternehmen in das Thema betriebliche Gesundheitsförderung einbringen und welche Rolle die Stadt Bruchsal und die Ehrenamtlichen dabei spielen.
Müller gab sich Mühe, die vielen Fragen zu beantworten. Einiges musste zwangsläufig offen bleiben, da auch die Bruchsaler noch am Anfang des Prozesses stehen. Zwei NAIS-Projekte empfahl Müller zur Nachahmung in dem einen oder anderen Berliner Kiez: (1) Eine Messe in der Art von “Aktiv & Gesund - Die Messe rund ums älter werden” und (2) ein Kinoprojekt ähnlich dem CappuKino.
Mit beiden Projekten habe man in Bruchsal viele Menschen mobilisieren können. Besonders das Kinoprojekt sei bereits im dritten Jahr erfolgreich. Zudem sind die Projekte wirtschaftsnah - was man durchaus positiv sehen würde, niemand in Bruchsal habe Angst vor einer Ökonomisierung der verschiedenen NAIS-Projekte.
Müller machte deutlich, dass man sich in Bruchsal in den letzten zwei Jahren schwerpunktmäßig um das bürgernahe NAIS-Projekt gekümmert habe. Die Einbindung der Unternehmen sei der Stadt Bruchsal jedoch ein wichtiges Anliegen. Die Wurzeln dazu habe man gelegt. In den ersten Meetings waren Unternehmensvertreter mit insgesamt mehr als 6.000 Mitarbeitern vertreten. Bei der weiteren Projektarbeit werde man nicht nachlassen, den Unternehmen zu verdeutlichen: Untätigkeit in Sachen demographiegerechtes betriebliches Personalmanagement gefährdet letzten Endes die Stellung des eigenen Unternehmens im Markt.
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