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Darmkrebs ist vermeidbar!

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(8. Nov. 2012) Prof. Dr. med. Bernd Kohler, Medizinische Klinik, Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal, eröffnete mit seinem Vortrag “Darmkrebs ist vermeidbar!” am 27. Oktober 2012 die zweitägige Vortragsreihe auf der 3. Messe in Bruchsal “Aktiv & Gesund” im Bürgerzentrum. Prof. Kohler sagt, die in Deutschland zweithäufigste tödliche Krankheit kann bei frühzeitiger Diagnose zu über 90% geheilt werden! Und der Standort Bruchsal sei für eine Vorsorgeuntersuchung ideal aufgestellt. Lesen Sie den Vortrag, der Ihr Leben verändern kann.

Darmkrebs ist vermeidbar! Sehr gute Heilungschancen

Prof. Dr. med. Bernd Kohler, Medizinische Klinik, Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal

Prof. Dr. Bernd Kohler

Darmkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland und die zweithäufigste Krebstodesursache. Jährlich erkranken ca. 70.000 Menschen an diesem bösartigen Tumor, ungefähr 27.000 versterben daran (Abb. 1, Abb. 2). Bei frühzeitiger Diagnose sowie konsequenter Vorsorge lägen die Heilungschancen bei über 90 % (Abb. 3).

Vorsorge ist wichtiger als Nachsorge!

Die Ursachen für die Krebsentstehung sind vielfältig, neben der Vererbung (genetische Ursachen, Abb. 4) spielen die Ernährung, der Lebensstil (Alkohol, Nikotin) sowie die körperliche Aktivität nachweislich eine große Rolle (Abb. 5). Wir essen zu viel, zu fett, zu kalorienreich „Fast Food“, das Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor.

Prof. Bernd Kohler ist ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik Bruchsal

Mehr als 50 % der deutschen Bevölkerung sind übergewichtig, jeder Fünfte leidet an Fettleibigkeit. Besonders alarmierend ist die Beobachtung, dass schon 20 % unserer Kinder übergewichtig sind. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre zeigten einhellig, dass körperliche Aktivität, in welcher Form auch immer, die Gefahr der Krebsentstehung im Darm vermindern kann und darüber hinaus auch die Heilungschancen zu verbessern scheint.

Die Hoffnung, dass durch bestimmte Medikamente, pharmakologische Präparate, das Krebsrisiko gemindert werden kann, hat sich in den zahlreichen Studien leider nicht bestätigt. Weder Hormone, Vitamine oder Nahrungsmittelergänzungsstoffe haben einen Einfluss auf die Krebsentstehung (Abb. 6, Abb. 7).

Der Darmkrebs entsteht in über 90 % aus sog. Polypen (Krebsvorstufen),  das sind kleine, primär harmlose Schleimhautwucherungen, die aber nach einigen Jahren (5 – 10 Jahre) entarten und sich zu schnell wachsenden bösartigen Geschwulsten entwickeln (Abb. 8). Diese kleinen Wucherungen machen keine Beschwerden, sind asymptomatisch, können aber durch eine Darmspiegelung im Rahmen der Vorsorge frühzeitig entdeckt und ohne Operation entfernt werden – etwas vereinfacht: kein Polyp mehr – kein Krebs mehr.

Aufgrund dieser Erkenntnis gibt es in Deutschland seit 2002 das Vorsorgeprogramm der Krankenkassen mit dem Angebot einer kostenfreien Vorsorge-Darmspiegelung ab dem vollendeten 55. Lebensjahr (Abb. 9). Dies ist mit das modernste Vorsorgeangebot gegen Darmkrebs weltweit!

Diese Vorsorge-Darmspiegelung wird einmal durchgeführt. Bei unauffälligem Befund sollte diese nach 10 Jahren nochmals wiederholt werden. Finden sich im Rahmen dieser Darmspiegelung Polypen, werden diese endoskopisch abgetragen und in Abhängigkeit der Anzahl der Polypen wird eine endoskopische Kontrolle in 3 bzw. 5 Jahren empfohlen.

Nach ganz aktuellen Berechnungen sind im Rahmen der letzten 8 Jahre durch diese Vorsorge knapp
100.000 Darmkrebse verhütet und knapp 50.000 Darmkrebserkrankungen frühzeitig in einem heilbaren Stadium erkannt worden! (Abb. 10). Es gibt keinen Krebs beim Menschen, der durch eine Vorsorgeuntersuchung so erfolgreich verhindert bzw. rechtzeitig entdeckt werden kann. Leider hat bisher nur etwa jeder Fünfte der Anspruchberechtigten diese Vorsorge in den letzten 8 Jahren in Anspruch genommen, aktuell insgesamt etwa 4,2 Millionen. Hierbei wurden bei jedem 3. Mann Polypen diagnostiziert, fortgeschrittene größere grenzwertige Polypen bei 9 % der Männer sowie 5 % der Frauen und bei etwa 1 % der Untersuchten fanden sich schon bösartige Tumoren (Abb. 11). Diese bösartigen Geschwulste zeigten sich aber im Rahmen der Vorsorge-Darmspiegelung in nahezu 70 % in einem Frühstadium, d. h. heilbaren Stadium. Im Gegensatz zur Darmspiegelung bei Patienten mit Beschwerden lagen noch heilbare Stadien nur in etwa 44 % vor. Das heißt konkret:
Die Vorsorge-Koloskopie diagnostiziert bösartige Tumoren relativ früh, die dann auch komplett geheilt werden können (Abb. 12).

Selbstverständlich können auch die altbekannten Stuhltests als Vorsorge herangezogen werden, diese sind jedoch bei weitem nicht so effektiv und können bösartige Tumoren etwa nur in 20 – 30 % entdecken, Polypen werden in Abhängigkeit der Größe nur in etwa 10 – 20 % nachgewiesen.

Kurz zusammengefasst:
Darmkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in der deutschen Bevölkerung, ca. 6 % erkranken an diesem Tumor. Neben genetischen Ursachen spielen die Ernährung und die körperliche Aktivität eine bedeutende Rolle bei der Entstehung dieses Krebses. Darmkrebs entwickelt sich in über 90 % aus Krebsvorstufen, den sog. Polypen, die durch die Darmspiegelung frühzeitig entdeckt und entfernt werden können. Die Vorsorge-Koloskopie, die von den Krankenkassen ab dem vollendeten 55. Lebensjahr kostenlos angeboten wird, ist die effektivste und sinnvollste Untersuchung gegen Darmkrebs, hierdurch kann die Gefahr der Erkrankung in nahezu 90 % verhindert werden.

Nur wer vorsorgt, lebt besser! (Abb. 13)

Das Darmzentrum der Fürst-Stirum-Klinik ist hierbei einer der wichtigsten Ansprechpartner der Region, es ist seit 2010 entsprechend den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft als qualifiziertes Darmzentrum zertifiziert:
www.fuerst-stirum-klinik.de

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