BARBARA (ab 08.03.2012) IMDb: *7,5/10 - cineplex.de Barbara, eine Ärztin, hat einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt, während ihr Geliebter Jörg im Westen ihre Flucht vorbereitet. Als Folge des Gesuchs wird Barbara von Berlin in ein Provinzkrankenhaus strafversetzt, wo sie unter ihrem neuen Chef Andre in der Kinderchirurgie arbeitet. Der Mann verwirrt sie - mit seiner Freundlichkeit, seiner Fürsorge, seinem Verständnis. Ist er ein Spitzel? Ist er in sie verliebt? Barbara beginnt den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie ist sich über nichts mehr im Klaren: ihre Flucht, ihre Liebe, ihre Pläne. Zum fünften Mal arbeitet Christian Petzold hier bereits mit Nina Hoss ("Das Mädchen Rosemarie") zusammen, wie in "Jerichow" oder "Yella" spielt sie höchst überzeugend eine Frau, die sich wie ein Phantom durch ihr eigenes Leben bewegt. Der Regisseur, Vordenker der Berliner Schule, bleibt seinem präzisen Minimalstil treu und schafft überaus exakte Psychogramme seiner Figuren. Um (Über-)Leben im Überwachungsstaat geht es, um Angst und Misstrauen, das die menschlichen Beziehungen prägt. Ein eisiger Albtraum, getragen von der souveränen Titelheldin.
MY WEEK WITH MARILYN (ab 19.04.2012) IMDb: *7,1/10 - cineplex.de Marilyn Monroe fühlt sich 1957 in England bei den Dreharbeiten zu "Der Prinz und die Tänzerin" missverstanden und nicht akzeptiert. Als ihr Gatte, der Dramatiker Arthur Miller, während der Flitterwochen nach Amerika reisen muss, findet sie im dritten Produktionsassistenten einen Verbündeten, Vertrauten und Verliebten. Mit ihm verbringt sie eine emotionsgeladene Woche, erkundet das kulturelle England und darf ein Stück kindlicher Träume ausleben, bis sie wieder als Sexsymbol in die Celebrity-Welt zurückkehrt. Ob die Geschichte nun wahr ist oder nur der Fantasie eines damals 23Jährigen entspricht, ob platonische Liebe oder nicht, ist egal. Michelle Williams gelingt es in einer sensationellen Performance, die Monroe in all ihren Facetten authentisch zu verkörpern - das verlorene kleine Mädchen, das in kindliches Verhalten flüchtet, der provozierende sexy Superstar, der dem Publikum als Projektionsfläche dient und die nicht sehr geübte Schauspielerin, die mit dem method acting kämpft. Nostalgisch und herzzerreißend.
VÄTER UND ANDERE KATASTROPHEN (ab 03.05.2012) IMDb: *5,8/10 - cineplex.de französisch youtube.com deutscher Trailer Eine junge Frau möchte mit ihrem Traummann, einem Ex-Tennis-Profi und erfolgreichen Geschäftsmann, die perfekte Hochzeit feiern. Was fehlt ist der Brautvater, der sie zum Traualtar führt. Statt des dafür engagierten Mimen stehen plötzlich zwei Herren bereit: Der Gatte ihrer verstorbenen Mutter, der sie groß gezogen hat und ein steifer Großindustrieller, der sich als ihr leiblicher Vater entpuppt. Nur entsprechen beide nicht dem Verlobten aufgetischten Märchen vom treusorgenden Papa. Die Katastrophen lassen nicht auf sich warten. Martin Valentes etwas ungewöhnliche Form der Familienzusammenführung steht in der Tradition klassischer französischer Komödien, setzt auf einfachen und verständlichen Humor. Was an wirklich überraschenden Momenten und tiefer gehendem Witz fehlt, kompensiert das gegensätzliche und gleichzeitig komplementäre Darsteller-Duo Gérard Jugnot als trinkfester Bonvivant und François Berléand als penibler Zwangsneurotiker. An ihrer Seite kann sich auch Sängerin Olivia Ruiz mit einem Hauch Ernsthaftigkeit behaupten.
AUSGERECHNET SIBIRIEN (ab 10.05.2012) IMDb: *6,1/10 - cineplex.de Nur widerwillig tritt Matthias Bleuel, frisch geschieden und überkorrekter Logistiker eines Leverkuseners Modeversandhauses, seine Dienstreise ins sibirische Kemerovo an. Weil er die Sprache nicht versteht und mit der russischen Mentalität nicht zurechtkommt, will er seinen Auftrag so schnell wie möglich abwickeln. Doch da lernt der Pedant mit Hang zum Esoterischen per Zufall eine schorische Sängerin kennen. Vom Besuch bei deren Mutter, einer Schamanin, erhofft sich Bleuel letztlich Trost und Rat auf der Suche nach seinem Seelenheil. Seinem Überraschungscoup mit "Vincent will meer" lässt Ralf Huettner erneut ein Roadmovie der anderen, abwegigen Art folgen. Nach einem Drehbuch von Minu Barati (auch Produzentin) und Michael Ebmeyer (Autor der Vorlage "Der Neuling") inszeniert er mit Anklängen an "Zugvögel... Einmal nach Inari" und Kaurismäkis "Leningrad Cowboys" eine skurrile Mischung aus sanfter Culture-Clash-Comedy und unorthodoxer Love Story. Joachim Król zieht als tragikomischer Antiheld sämtliche Register seines einzigartigen Könnens.
BUCK – DER WAHRE PFERDEFLÜSTERER (ab 31.05.2012) IMDb: *7,3/10 - cineplex.de Buck Brannaman ist ein amerikanischer Cowboy wie er im Buche steht. Fast das ganze Jahr über zieht er durchs Land und hilft Pferden mit den unterschiedlichsten Problemen. Der Pferdenarr hatte es selbst nicht leicht: Während und nach seiner sehr schweren Kindheit gelang es ihm, eine erstaunliche Beziehung zu Pferden aufzubauen und einen einzigartigen Weg zu finden, mit ihnen zu kommunizieren, ohne dafür Gewalt anzuwenden. Dieses Wissen trägt er heute weiter, um Menschen und ihren Tieren zu helfen. Wie bereits Buch und Film "Der Pferdeflüsterer" strahlt auch diese Dokumentation eine Faszination aus, der der Zuschauer sich schlichtweg nicht entziehen kann. Nahezu unfassbar und magisch ist die Wirkung der sonst ambivalenten Person Brannaman auf die Tiere, die sich in kürzester Zeit vollständig wandeln und ihre Ruhe finden. Der Film hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem beim Sundance Festival 2011 den Preis für den besten Dokumentarfilm.
DEIN WEG (ab 21.06.2012) IMDB: *7,3/10 - cineplex.de Ein erfolgreicher Augenarzt aus Kalifornien erfährt vom Tod seines einzigen Sohnes auf dem Jakobsweg und entscheidet sich vor Ort spontan, die Wanderung stellvertretend für ihn zu beenden, eine späte Geste von Vaterliebe. Entlang des Camino de Santiago kämpft er mit der Bewältigung von Trauer und lernt das Schicksal anzunehmen, findet Antworten auf seine Fragen. Dabei trifft der Einzelgänger auf skurrile Mitpilger, die nicht nur ihren Rucksack auf dem Buckel tragen, sondern jede Menge eigene Psycho-Päckchen. Trotz des Themas Selbst- und Wahrheitsfindung gibt Emilio Estevez immer wieder nach Momenten der Stille und Konzentration die Möglichkeit kurz durchzuatmen und auch zu lachen. Martin Sheen spielt unter der Regie seines Sohnes ohne jegliches Pathos einen Mann in der späten existenziellen Krise. Komik und Tragik, treffende Dialogen, traumhafte Landschaftsbilder und eine immense Menschlichkeit machen diese inspirierende und hoffnungsvolle Reise fern aller Hektik zum großen Gefühlskino.
BIS ZUM HORIZONT, DANN LINKS (ab 12.07.2012) IMDb: *5,1/10 - cineplex.de Die meisten Bewohner des Seniorenruhesitzes "Abendstern" haben sich mit dem drögen Alltag zwischen Gymnastikstunde und Lesenachmittag längst abgefunden. Doch der mürrische Tiedgen will noch was erleben. Die Gelegenheit dazu ergibt sich, als die Senioren eine Rundreise mit einer alten Propellermaschine antreten. Kurzerhand entführt Tiedgen das Flugzeug und zwingt den Piloten mit vorgehaltener Pistole zu einer Änderung der Route. Eine abenteuerliche Reise in ferne Gefilde nimmt ihren Lauf. Mit seiner warmherzigen Komödie zollt nun auch Bernd Böhlich ("Du bist nicht allein") dem demographischen Wandel Tribut. Sein Senioren-Spaß um eine spektakuläre Flugzeugentführung wird von erstklassigen, in Ehren ergrauten Schauspielern wie "The Voice" Otto Sander oder DEFA-Ikone Angelica Domröse getragen. Dazu gibt's die klassische Gebissvertauschnummer, jede Menge makabren Humor und die schöne Botschaft, dass das Leben auch im fortgeschrittenen Alter absolut lebenswert sein kann.
DER VORNAME (ab 02.08.2012) IMDb: 7,2*/10 - cineplex.de - jedoch ohne Trailer | youtube.com Zwei Paare und ein männlicher Single treffen sich zum gemütlichen Dinner in Paris. Beim Warten auf die schwangere Gattin verrät der Mittvierziger Vincent den Vornamen des Babys, ein absoluter Tabu-Name, der zum Eklat führt und zum Aufdecken persönlicher Lebenslügen. Was die Beteiligten lange unter den Teppich kehrten, kommt bei bestem Wein und marokkanischen Köstlichkeiten und ohne Kompromisse auf den (Ess)Tisch - unangenehme Wahrheiten, verdrängte Erinnerungen und falsche Verdächtigungen. Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière übernehmen aus dem von ihnen geschriebenen Bühnenstück die Einheit von Ort und Zeit und bleiben der Dynamik des Originals treu, benutzen aber geschickt die Bildsprache des Kinos. Im Gegensatz zu Roman Polanskis "Der Gott des Gemetzels" geht es weniger hart zu, nach einer verbalen Verletzung folgt charmanter Trost. Nach der Konfrontation mit eigenen Fehlern darf in dieser brillanten Ensemble-Komödie finale Erlösung und Harmonie nicht fehlen.
WER’S GLAUBT WIRD SELIG (ab 16.08.2012) IMDb: 6,8*/10 - cineplex.de Fischkopp Georg hat es einst der Liebe wegen in den bayerischen Skiort Hollerbach verschlagen. Doch weil dort nun schon seit Jahren der Schnee ausbleibt, ist nicht nur die Existenz der Dorfbewohner bedroht, auch Georgs Eheleben wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Da bringt ausgerechnet der ebenso tragische wie kuriose Tod der Schwiegermutter die rettende Idee: Man könnte die Verstorbene heilig sprechen lassen und Hollerbach so in einen Wallfahrtsort verwandeln. Doch dazu benötigt man ein Wunder, am besten sogar zwei. Der bayerische Workaholic Marcus H. Rosenmüller hat wieder zugeschlagen. Und nicht nur das: Mit dieser "göttlichen Komödie" hat der Vielfilmer vom Tegernsee zudem wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Mit einem All-Star-Cast aus Rosi-Regulars wie Jürgen Tonkel oder Simon Schwarz und neuen Gesichtern wie Christian Ulmen oder Fahri Yardim taucht er wie bei "Wer früher stirbt, ist länger tot" erneut ein ins urbayerische Dorfleben mit all seinen schrulligen Bewohnern und deren "wundersamen" Ideen.
DIE KIRCHE BLEIBT IM DORF (ab 23.08.2012) IMDb: 6,1*/10 - cineplex.de Seit Jahren schon besteht zwischen den beiden schwäbischen Dörfern Unterrieslingen und Oberrieslingen eine erbitterte Feindschaft. Für Ärger sorgt zum einen die Tatsache, dass die einen die Kirche und die anderen den Friedhof haben, zum anderen ein Schlagloch an der Dorfgrenze, für den sich keine der Parteien zuständig fühlt. Der plötzliche Tod von Oma Häberle, der unerwartete Besuch eines Amerikaners, der unbedingt die Kirche kaufen will, sowie ein Jahrhunderte alter Fluch sorgen für eine Eskalation der Situation. Mundartfilme haben Hochkonjunktur, zumindest, wenn sie von Marcus H. Rosenmüller im bayerischen Dialekt erzählt werden. Diesem Trend setzt Schauspielerin und Regisseurin Ulrike Grote eine schwäbische Variante entgegen. Ihr Kinodebüt ist eine als Komödie inszenierte Abwandlung von Shakespeares "Romeo und Julia", in der nur schwäbisch und englisch (ohne Untertitel) gesprochen wird. Für Authentizität im harmlos-sympathischen Schwabenstreich sorgen Stuttgarter Urgewächse wie Natalia Wörner und Karoline Eichhorn.
SAMSARA (ab 23.08.2012) IMDb: IMDb: 7,5*/10 - cineplex.de SAMSARA ist das neue Meisterwerk von Mark Magidson und Ron Fricke, den Schöpfern von BARAKA. Gedreht in über 20 Ländern auf allen 5 Kontinenten, begleiten wir die Filmemacher auf eine „geführte Meditation“ über den Kreislauf des Lebens, von der Geburt bis zum Tod. Die hypnotischen und atemberaubend schönen Aufnahmen wurden auf 70mm gedreht. Die Dreharbeiten dauerten 5 Jahre und führten das Team an außergewöhnliche und magische Orte auf der ganzen Welt. Das Leben ist ein sich ewig drehendes Rad. Alles ist in Bewegung, alles wiederholt sich und steht in Verbindung miteinander. Diese Idee wird in "Samsara" zum Leitmotiv für die Zusammenstellung von unterschiedlichen Orten, Menschen und Ereignissen. Der Film nimmt die Form einer, ohne in Worten auszudrückende, Betrachtung an, die Zuschauer von der ganzen Welt eine Reise durch die Seele erleben lässt. Mit atemberaubenden Bildern und einer dynamischen Filmmusik, hebt der Film die Verbindung zwischen Menschheit und der Rest der Natur hervor und zeigt uns wie unser Lebenszyklus den Rhythmus des Planeten widerspiegelt.
TO ROME WITH LOVE (ab 30.08.2012) IMDb: 6,6*/10 - cineplex.de ohne Trailer | youtube.com mit deutschem Trailer Vier Liebesepisoden in der ewigen Stadt: eine junge Amerikanerin und ein junger Römer verknallen sich. Als ihre Eltern den Herzbuben kennenlernen wollen, entdeckt der US-Daddy im Schwiegervater in spe ein Gesangstalent und bringt ihn auf die Bühne. Ein Architekturstudent verfällt der Freundin seiner Freundin, ein Durchschnittsrömer riskiert für plötzlichen Ruhm sein Familienglück und ein Provinzpärchen gerät getrennt auf erotische Abwege. Nach London, Barcelona und Paris zieht es Woody Allen nach Bella Roma mit einer hochkarätigen Besetzung im Gepäck. Nach sechs Jahren Pause überzeugt der Stadtneurotiker auch wieder vor der Kamera, sprüht vor Witz, Ironie und scharfen Bonmots. Wenn Evergreens wie "Volare" und sonstige italienische Schnulzen geschmettert werden, dann macht sich wonnige Wohligkeit breit, fühlt wohl der ernsthafteste Zeitgenosse trotz Klamauk und alberner Momente mediterrane Lebenslust.
AUF DER SUCHE NACH EINEM FREUND FÜR DAS ENDE DER WELT (ab 20.09.2012) IMDB: *6,9 cineplex.de Gerade ist Dodge von seiner Frau verlassen worden, und dann soll auch noch die Welt untergehen, wenn in drei Wochen ein gigantischer Asteroid auf der Erde einschlagen und alles Leben auslöschen wird. Die Perspektive für die letzten Tage des sanften Versicherungsfachmanns ist also nicht gut, bis er seine junge Nachbarin Penny kennenlernt und mit ihr zu einem Roadtrip aufbricht. Sie will zu ihrer Familie, er zu seiner Jugendliebe, doch das Schicksal hat eine andere, für beide überraschende Option im Sinn. Das Regiedebüt von Drehbuchautorin Lorene Scafaria ("Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht") bindet Vertrautes - Mann verliebt sich in deutlich jüngere Frau - in das ungewöhnliche Setting einer drohenden Apokalypse ein. Der Ton ist dabei vorwiegend sentimental, wird aber immer wieder von schwarzem Humor durchbrochen, bis sich in dieser atmosphärischen Annäherung von Lars von Triers "Melancholia" und einer romantischen Mainstreamkomödie schließlich das Erwartete gegenüber dem Überraschenden durchsetzt.
LIEBE (ab 20.09.2012) IMDb: *8,2/10 - cineplex.de Anne und Georges sind seit Ewigkeiten ein Paar, ihre Tochter führt längst ihr eigenes Leben. Immer noch sind sich die beiden in aufrechter Liebe verbunden. Ihr perfekt eingespielter Alltag wird jäh unterbrochen, als Anne nach einem ersten Schlaganfall von heute auf morgen ein Pflegefall wird. Den Eheleuten wird schnell bewusst, dass es der Anfang vom Ende ist, dass sich Annes Zustand fortan nur noch verschlechtern wird. Weiterhin pflegt Georges seine große Liebe aufopferungsvoll, bis auch er an seine Grenzen geführt wird. Verdiente zweite Goldene Palme für Michael Haneke: Ein kleiner Film über das Sterben, der ein großer über die Liebe ist - und eine Liebeserklärung an die beiden Hauptdarsteller Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva, die am Ende ihrer Karrieren noch einmal beweisen, warum sie vor fünf Jahrzehnten zu Idolen geworden waren. Hanekes Blick ist wie immer unsentimental, grausam ist diesmal aber nicht er, sondern das Schicksal, das er betrachtet, mit einer Wärme und Zärtlichkeit, die seinem Kino gut zu Gesicht stehen.
UND NEBENBEI DAS GROßE GLÜCK (ab 20.09.2012) IMDb: *5,8/10 - cineplex.de Das Leben des Jazz-Musikers Sacha zieht so seine Bahnen: Freunde, Frauen, Party bis in die Puppen. Bis dem Mit-Vierziger im wahrsten Sinne des Wortes die Traumfrau samt drei Kids vor die Füße fällt. Ausgerechnet mit deren Noch-Ehemann ist nicht zu spaßen, der Großindustrielle bootet den Konkurrenten kurzerhand aus und sorgt dafür, dass der weit weg von Paris in New York berufliche Erfüllung findet. Das leidenschaftliche Glück findet erst einmal durch Intrigen ein abruptes Ende. Dass Humor oft national oder gar regional gefärbt ist, beweist diese Romantikkomödie, deren gallischer Witz nicht unbedingt dem germanischen entspricht. Eine total verjüngte Sophie Marceau und Stand-Up Comedian Gad Elmaleh spielen das durch geknallte Paar in einer modernen Version der "Aristocats", wie Regisseur James Huth sein Werk nennt. Dabei dominieren Slapstick-Szenen, nicht nur zwischen den Buddies, sondern vor allem zwischen den Love-Birds in diesem sehr französisch geprägten Feel-Good-Movie.
WIE BEIM ERSTEN MAL (ab 27.09.2012) IMDb: *6,6/10 - cineplex.de Nach über 30 Ehejahren Ehe knistert es nicht mehr zwischen Kay und Arnold Soames. Um die Beziehung zu retten, bucht sie eine Paarberatung weit weg von zu Hause, er kommt nur unter Protest mit. Auf der Therapeutencouch sitzen die beiden anfänglich weit auseinander, während er mauert und sich weigert, Fragen zu beantworten, ist sie offen für Ratschläge und versucht sogar, Schwung ins sexuelle Leben zu bringen. Erst sehr langsam begreift der mürrische Mann, dass er etwas tun muss, um die Liebe zu retten. David Frankel inszeniert die Krise als lockere Komödie mit ernsten Untertönen. Der sonst so harte Kerl Tommy Lee Jones darf Angst und Schwäche hinter der coolen Motz-Fassade zeigen und Meryl Streep trumpft nach Modezicke und Eiserne Lady auch als normale Hausfrau auf. Wie die beiden unter Therapeuten-Anleitung nach einigen Anlaufschwierigkeiten doch die Kurve zum Glück kriegen und neu durchstarten, ist einfach herzzerreißend schön.
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