|
|
|
Stadtseniorenrat Bruchsal im Dialog mit StadtBus (Zweiter Bericht)
|
|
|
|
Der Dialog des Stadtseniorenrates Bruchsal und der AG Senioren wurde am 12. Juli 2011 mit Vertretern der Stadtbus GmbH in der Seniorenbegegnungsstätte fortgesetzt. Dabei wurden die Ergebnisse der Probefahrt vom 29. April 2011 besprochen. Beide Seiten zeigten Verständnis für einander und sind bestrebt, die Zusammenarbeit fortzusetzen - zum Wohle der Fahrgäste.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gesprächspartner vom Stadtbus
|
|
Rede und Antwort standen Stefanie Ihrig, Stadtbusmanagerin und Klaus Ferwagner, Disponent Personal und Technik von der Stadtbusverkehr Bruchsal GmbH.
|
|
|
|
|
|
Beförderungsbedingungen
|
|
Rechtliche Grundlage aller Busfahrten sind die Beförderungsbedingungen der KVV (Karlsruher Verkehrsverbund GmbH), die prinzipiell deutschlandweit gleich sind. Sie können beim Busfahrer und beim Büro am Rendezvous eingesehen werden, oder auch hier herunter geladen werden. Aus den Beförderungsrichtlinien geht beispielsweise folgendes hervor, dass der Fahrgast sich unverzüglich zu seinem Platz zu begeben hat.
|
|
|
- Unverzüglich den Platz aufsuchen
- Nicht während der Fahrt den Platz wechseln
- Während der Fahrt festhalten
- Auf dem Rollator sitzen ist unsicher und unzulässig
- Taschen und Tüten nicht mehr als sicher handhabbar
- Erst aufstehen, wenn der Bus hält (vorher Haltesignal drücken)
- Fahrgeld passend bereit halten (max. 10 Euro)
|
|
|
Richtig beschweren. So wirds gemacht
|
|
Wenn Fahrgäste Grund haben sich zu beschweren, so gehen sie am besten in das Stadtbusbüro am Rendezvous. Dort gibt es zwei Möglichkeiten der Beschwerde: entweder mündlich oder schriftlich. Klaus Ferwanger hat die Erfahrung gemacht, dass etwa die Hälfte aller Beschwerden gleich an Ort und Stelle geklärt werden können. Die andere Hälfte wird in einen dafür vorgesehenen Vordruck mit den folgenden Positionen aufgenommen:
|
|
|
- Datum
- Uhrzeit
- Buslinie und Fahrtrichtung
- Haltestelle oder Fahrweg
- Evtl. amtliches Kennzeichen (wenn möglich)
- Beschwerdegrund
- Name, Anschrift des Beschwerdeführers
|
|
|
Ein völliges Unding sind anonyme Beschwerden (die gibt es tatsächlich). Diese werden nicht entgegengenommen und nicht bearbeitet. Die offenen Beschwerden klärt Klaus Ferwanger, spricht mit dem Fahrer und informiert die Stadtbusmanagerin. Alles was in Bruchsal nicht geklärt werden kann, geht zum Betriebsleiter nach Karlsruhe. Falls erforderlich, erfolgen dann Belehrungen oder Abmahnungen. Auf jeden Fall geht man jeder Beschwerde nach und nimmt die Bedürfnisse der Fahrgäste keineswegs auf die leichte Schulter.
|
|
Kommunizieren von Betriebsstörungen und Verspätungen
|
|
Wenn eine Verspätung eingetreten ist und der Fahrgast Sorge hat, beim Umsteigen den Anschlussbus zu verpassen, dann möge er sich ca. 3 Minuten vor der Ankunft an den Fahrer wenden. Dieser gibt die Meldung über Funk weiter, so dass der Anschlussbus auf den Fahrgast wartet - allerdings nicht länger als 3 Minuten. Bei einer längeren Wartezeit würde der fein abgestimmte Fahrplan aus den Fugen geraten.
Gravierende Störungen (z.B. Busausfälle) werden im Rahmen des Möglichen mündlich an die Wartenden kommuniziert. Es ist allerdings zu bedenken, dass das Stadtbusbüro dünn besetzt ist, und im Störungsfall gibt es viel zu organisieren und zu telefonieren. Grundsätzlich hat man jedoch Verständnis für den Wunsch und wird sich bemühen, ihm nachzukommen. Einen Info-Balken wird es aus vielerlei Gründen nicht geben (existiert auch in Karlsruhe nicht bei den Bussen, nur bei den Straßenbahnen).
Ein Kapitel für sich sind Falschparker auf der Häuserseite am Rendezvous. Oft stehen sie derart unvernünftig, dass ein Bus nicht aus der Schlange ausweichen kann, falls der Bus vor ihm wegen eines verspäteten Anschlussbusses warten muss.
|
|
Schwachstelle: Automatisches Schaltgetriebe der Busse
|
|
Nach wie vor betrachten die Senioren das automatische Schaltgetriebe der Busse als Ursache für eine wesentliche Komforteinbuße. Niemand könne dem Fahrer einen Vorwurf machen könne, wenn das Getriebe ohne seinen Einfluss ruppig die Gänge wechselt. Das Problem ist beim Stadtbus bekannt. Mehrfach habe man die Getriebe justieren lassen. Eine Besserung sei eingetreten. Die Senioren äußerten den Wunsch, bei der Verbesserung der Feinabstimmung nicht locker zu lassen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist. Bei den Bussen (MAN) und Getrieben (ZF) handelt es sich um sehr seriöse deutsche Hersteller.
|
|
Infostand auf der Messe Aktiv und Gesund im Bürgerzentrum
|
|
Der Stadtbus wird mit einem Stand auf der Messe “Aktiv und Gesund - die Messe rund ums älter werden”, die am 8./9. Oktober 2011 zum zweiten Male im Bruchsaler Bürgerzentrum stattfinden wird, vertreten sein. Alle Bruchsalerinnen und Bruchsaler sind willkommen, das Gespräch am Stadtbus-Stand zu vertiefen. Stefanie Ihrig hat geplant, einen Vortrag zu halten.
Bruchsal/26. Juli 2011 Dieter Müller
|
|
|
|
|
Erster Bericht vom 29. April 2011
|
|
|
|
Stadtseniorenrat Bruchsal macht Probefahrt mit StadtBus
|
|
|
|
Vertreter des Stadtseniorenrates Bruchsal und der AG Senioren trafen sich am 29. April 2011 mit einem Mitarbeiter von Stadtbus Max zu einer Probefahrt mit anschließenden Gespräch. Dabei wurde den Beteiligten vieles klarer, und es wurde angekündigt, den Meinungsaustausch mit der Leitung der Stadtbus GmbH in den Räumlichkeiten des Seniorenrates demnächst fortsetzen zu wollen.
Trotz der vorgebrachten Kritik möchten die Seniorinnen und Senioren feststellen: Grundsätzlich sind die älteren Fahrgäste mit dem Busbetrieb in Bruchsal zufrieden und möchten ihn nicht mehr missen. Für die Mobilität in Bruchsal spielt er eine entscheidende Rolle. Allerdings sei es erforderlich, eine Reihe von Punkten zu verbessern.
|
|
|
|
Sicherheit. Alle machen mit
|
|
|
Die Sicherheit der Fahrgäste wird von vielen Faktoren beeinflusst (Zustand des Fahrzeugs, Können des Fahrers, Zustand der Straße, Verkehrsverhältnisse etc.). Darüber hinaus ist der Fahrgast selbst für seine Sicherheit mitverantwortlich; dies wird manchmal vergessen.
Die Fahrgäste sollten sofort nach dem Betreten des Busses einen Platz aufsuchen oder sicheren Halt suchen. Plaudereien mit anderen Fahrgästen erst danach.
Die Busse sollten möglichst dicht an den Bordstein heranfahren, damit Menschen mit Rollatoren den Spalt sicher überbrücken können.
|
|
|
|
Fahrgäste mit Rollatoren sollten den Rollator nicht als Sitzgelegenheit benutzen, denn während der Fahrt ist dies zu unsicher, und es besteht Sturzgefahr.
Heftiges Beschleunigen und Abbremsen kann möglicherweise dazu führen, dass Fahrgäste, die nicht sitzen oder festen Halt gefunden haben, zu Fall kommen. Falls es die Verkehrsverhältnisse erfordern, wird es erforderlich sein, dass der Fahrer stärker als normal beschleunigen oder bremsen muss. Darauf sollten die Passagiere jederzeit vorbereitet sein.
Im Normalfall wird der Fahrer jedoch bestrebt sein, durch ruhige, konzentrierte Fahrweise einen ruhigen Transport zu gewährleisten. Sollte der Fahrgast der Meinung sein, der Fahrer habe durch seine abrupte Fahrweise die Sicherheit der Fahrgäste unnötig gefährdet, so steht es ihm frei, sich bei der Stadtbus GmbH zu beschweren. Hierzu werden Datum, Uhrzeit, Buslinie, amtliches Kennzeichen, Anlass und die Personalien des Beschwerdeführers benötigt.
|
|
|
Pünktlichkeit. Fahrgäste helfen mit
|
|
|
Die Fahrer versuchen nach Möglichkeit, den Fahrplan einzuhalten. Dabei müssen die Verkehrsregeln unter allen Umständen eingehalten werden. Die Fahrgäste können mithelfen, dass der Fahrplan eingehalten wird, indem sie nach dem Betreten des Busses unverzüglich Platz nehmen.
Wenn Fahrgäste keinen Fahrschein haben und ihn im Bus beim Fahrer kaufen, ist es hilfreich, wenn sie ihren Geldbeutel und möglichst passendes Fahrgeld rechtzeitig bereit halten.
|
|
|
|
Die vordere Tür kann zum Eintreten ebenfalls benutzt werden. Diese wird von den Fahrgästen jedoch selten benutzt, was unverständlich ist und extra Zeit kostet (die Fahrer kontrollieren ohnehin nicht, ob die Fahrgäste gültige Fahrscheine besitzen…). In Zukunft also vorn und in der Mitte einsteigen.
Falls eine Verspätung bereits eingetreten ist und abzusehen ist, dass der Anschluss bzw. das Umsteigen am Rendezvousplatz problematisch wird, können die Fahrgäste nach vorn kommen und den Fahrer ansprechen. Dieser wird dann seinen Kollegen über Funk informieren, dass er etwas warten möge. Länger als fünf Minuten über den Fahrplan hinaus ist ein Warten jedoch nicht möglich.
Man kann also während der Fahrt über diese Dinge mit dem Fahrer sprechen, und er wird versuchen zu helfen. Das Schild "Nicht während er Fahrt mit dem Fahrer sprechen" hat trotzdem seine Berechtigung, gilt aber für andere Fälle.
Es kommt hin und wieder bei geringem Verkehrsaufkommen vor, dass die Busse dem Fahrplan vorauseilen. In solchen Fällen sollten die Fahrer unterwegs kleine Pausen machen, damit der Fahrplan wieder stimmt. Die Fahrer haben keinen Einfluss auf die Genauigkeit der zentral geregelten Uhrzeit und halten sich immer an die "Busuhr".
|
|
Die Fahrer, die in Bruchsal im Einsatz sind, sind alles keine Neulinge, denen man das Fahren noch beibringen muss. Die meisten machen ihren Job gut. Beanstandungen gibt es nur bei wenigen, womöglich nur bei einem Fahrer. Da es die Stadtbus GmbH bisher ablehnt, die Fahrer wie vom Stadtseniorenrat vorgeschlagen mit Namenskärtchen auszustatten (was gibt es zu verbergen?), muss sie damit leben, dass durch das Fehlverhalten eines Einzelnen und durch Pauschalierungen möglicherweise die ganze Mannschaft in Misskredit gerät.
Da sich die Stadtbus GmbH weigert, bleibt keine andere Möglichkeit, als eine Beschwerde bei der Stadtbus GmbH mit Angabe aller Fakten wie Datum, Uhrzeit, Buslinie, amtliches Kennzeichen, Beschwerdegrund und Personalien des Beschwerdeführers zu hinterlegen.
Den Seniorenrat würde es interessieren, was aus einzelnen berechtigten Beschwerden geworden ist. Gab es Gespräche, Ermahnungen, Probefahrten, möglicherweise Abmahnungen? Wer in der Hierarchie der Stadtbus GmbH geht den Beschwerden nach? Wird die oberste Leitung informiert? Es sollte nicht der Eindruck entstehen, man kann sagen, was man will, es kommt eh nichts dabei heraus.
|
|
|
Kommunikation und Information. So werden Probleme gelöst
|
|
|
An Bord des Busses hat der Fahrer das Sagen. Wenn er z.B. laut und deutlich die Fahrgäste zum Platznehmen auffordert, so ist das keine Beleidigung. Ansagen müssen klar und deutlich sein.
Andererseits können die Fahrgäste sich in konkreten Fällen während der Fahrt an den Fahrer wenden. Im Rahmen seiner Möglichkeiten wird er helfen (z.B. über Funk).
Am Rendezvousplatz gibt es manchmal zusätzlichen Informationsbedarf, z.B. wenn ein Bus ausfällt, oder Planänderungen eintreten. Hier ist das Stadtbusbüro gefordert, um die wartenden Fahrgäste zu informieren. Da das Büro nicht immer besetzt ist, sollten die Fahrer selbst aktiv werden und in solchen Fällen die Wartenden ansprechen.
Die Installation eines Info-Balkens, wie er vom Seniorenrat ins Gespräch gebracht wurde, gestaltet sich schwierig. Von wem sollte er gesteuert werden? In Karlsruhe gibt es Info-Balken beim Busbetrieb auch nicht, sondern nur bei der Straßenbahn.
Die kommende Haltestelle wird normalerweise im Bus vorn angezeigt. Es wurde desöfteren beobachtet, dass die Anzeige entweder falsch anzeigt, oder gar nicht eingeschaltet war. Unser Fahrer sagte daraufhin, dies sei systembedingt, der Fahrer habe darauf keinen Einfluss.
Bruchsal, 1. Mai 2011/Dieter Müller
|
|
|
|
|
|
Sie befinden sich auf der NAIS-Projekthomepage - “Neues Altern in der Stadt”. Hier geht es um Gesundheitsförderung und Prävention in einer alternden Gesellschaft. Ziel ist es, Menschen zu bewegen und Bruchsal besonders auch für die ältere Generation liebenswert und lebenswert zu gestalten. Wir richten uns nicht allein an Seniorinnen und Senioren, sondern streben in allen Fragen einen fairen Dialog der Generationen an. Bruchsal ist Mitglied des deutschlandweiten NAIS-Projekts der Bertelsmann Stiftung. |
|
|
|
|
|