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Pflegebedürftig - wer kann das bezahlen?

Eine Podiumsdiskussion der SeniorenUnion Bruchsal in Zusammenarbeit mit

NAIS - Neues Altern in der Stadt
Der Expertenkreis v.l.: Dr. Christian Waterkamp, Volker Falkenstein, Dr. Christoph Schnaudigel, Hermann Seubert, Tanja Brucker, Elke Krämer, Dr. Peter Hummel, Dietmar Müller

Der Expertenkreis v.l.: Dr. Christian Waterkamp, Volker Falkenstein, Dr. Christoph Schnaudigel, Hermann Seubert, Tanja Brucker, Elke Krämer, Dr. Peter Hummel, Dietmar Müller

Die SeniorenUnion Bruchsal und der Kreisverband Karlsruhe Land haben diese Informationsveranstaltung gemeinsam mit NAIS Bruchsal organisiert. Sie soll allen Generationen zugute kommen, nicht allein den Senioren.

SeniorenUnion Bruchsal

Die Frage nach der würdigen Gestaltung des Lebens im Alter stellt sich jedem Menschen, egal ob jung oder alt. Wie und wo werde ich leben, wenn ich später einmal pflegedürftig werden sollte? Wer pflegt mich, wenn ich krank werde, wie teuer wird die Pflegedienstleistung, und kann ich das dann auch bezahlen?

Die demografische Entwicklung lehrt uns, dass der Generationenvertrag nicht mehr zu erfüllen ist. Immer weniger junge Menschen zahlen in die Kasse der Solidarität ein, aus der die steigende Zahl älterer Menschen versorgt werden muss.

Zu den Kosten der allgemeinen Lebenshaltung müssen die Betroffenen zusätzliche Pflegekosten für das Leben im Alter tragen. Viele Menschen brauchen in dieser Situation eine Hilfestellung, sie rufen nach dem Staat und sagen: “Gute Pflege muss auch bezahlbar sein.” Eines ist in jedem Falle klar: Der Aufenthalt in einer neuen Umgebung muss rechtzeitig angedacht werden.

Das Podiumsgespräch konnte Ansätze aufzeigen, wie ältere Menschen leben können, wenn sie pflegebedürftig geworden sind. In den letzten 20 Jahren hat es auf diesem Gebiet in Deutschland eine stürmische, sehr positive Entwicklung gegeben, die auch jetzt noch anhält (s. Pflegestützpunkt Bruchsal). Trotz vieler Fortschritte auf diesem Gebiet kann jedoch niemand vom “Staat” erwarten, dass ihm die Eigenverantwortung für seine persönliche Vorsorge abgenommen wird. Die Planung des letzten Lebensabschnittes gehörte lange Zeit zu den Tabuthemen in Deutschland.  Gelungene Informationsveranstaltungen wie diese tragen dazu bei, dass die Menschen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und das Thema Pflege nicht länger totgeschwiegen wird.

Nachfolgend einige Highlights der Podiumsdiskussion - in Kurzfassung.

 

Automatische Diashow

Bruchsal, 24. März 2010: Bilder von der Podiumsveranstaltung “Pflegebedürftig - Wer kann das bezahlen” Fotos (c) Dieter Müller

Sie können sich die Diashow von der Veranstaltung ansehen, indem Sie mitten auf das Bild klicken. Wenn Sie die Bilder “in groß” sehen möchten, klicken Sie anschließend unten rechts auf den Button mit den vier nach außen strebenden Pfeilen. JavaScript muss aktiviert sein.

Podiumsteilnehmer
  • Tanja Brucker, Caritasverband Bruchsal
  • Volker Falkenstein, Stadt Bruchsal, NAIS
  • Dr. Peter Hummel, Facharzt für innere Medizin
  • Elke Krämer, Arbeiterwohlfahrt Bruchsal
  • Dietmar Müller, DAK Bruchsal
  • Dr. Christoph Schnaudigel, Landrat
  • Hermann Seubert, SeniorenUnion, NAIS
  • Dr. Christian Waterkamp, Diakonieverein Bruchsal, Ev. Altenzentrum, NAIS
Wann und wo stattgefunden?

Wann: 24. März 2010, 15 Uhr
Wo: Pfarrsaal der Pfarrgemeinde St. Paul in Bruchsal
Veranstalter: SeniorenUnion Bruchsal und Kreisverband Karlsruhe-Land in Zusammenarbeit mit NAIS

Das Programm

Programm/Einladung der Podiumsdiskussion

Gibt es genügend stationäre Pflegeplätze im Landkreis Karlsruhe?

Christoph Schnaudigel sagte, im Landkreis gebe es derzeit 561 freie Plätze in Pflegeheimen. Es seien keine nennenswerten Investitionen erforderlich. Auch in Bruchsal gibt es freie Plätze, allerdings nicht im Ev. Altenzentrum, wie Christian Waterkamp anmerkte. Das Land Baden-Württemberg wird sich mit Investitionen bei Neubauten zurückhalten - es wird keine weiteren Fördermittel geben.

Welche Pflegestufen gibt es?

Lesen Sie bitte die Details nach, indem Sie den “Wegweiser” öffnen: Stadt Bruchsal - Ein Wegweiser - Nicht nur für Senioren. Gehen Sie dann auf Seite 31.

Pflegegeld

Gestaffelt nach den drei Pflegestufen zahlt die Pflegekasse monatlich einen Pauschbetrag für selbst beschaffte Pflegehilfen:   i: 215 Euro, II: 420 Euro, III: 675 Euro. S. Wegweiser

Monatlicher Zuschuss für Sachleistungen

Sofern die häusliche Pflege ergänzend oder ausschließlich von einem ambulanten Pflegedienst erbracht, so hat der versicherte Anspruch auf monatliche Zahlungen: I: 420 Euro, II: 980 Euro, III: 1470 Euro. Häusliche Pflege bei Pflegestufe III kommt so gut wie nie vor. Der Terminus “Sachleistungen” ist insofern verwirrend, als hier keine Sachen übergeben werden. Es handelt sich dabei um die Leistungen des Pflegedienstes. Es ist eine Tatsache, dass der Gesamtaufwand für die Pflege in jedem Falle höher sind, als die monatlichen Zuschüsse. Die Differenz ist privat zu tragen. Pflege zu Hause kann sehr individuell zusammengestellt werden, und es gilt: erst ambulant und dann stationär. Aber: Pflege zu Hause ist teuer!

Vielfältige Pflegearten

Früher hieß es ab ins “Altersheim”, und dort lag man dann oft zu sechst in einem Zimmer. Heute gibt es eine große Vielfalt von verschiedenen Pflegearten, z. B. stationäre Pflege, ambulante Pflege, Tagespflege, Kurzzeitpflege bis hin zu Hilfen im Haushalt und betreutes Wohnen, was im engeren Sinne nicht zur Pflege gerechnet wird.

Gesamtkosten bei stationärer Pflege | Sozialhilfe

Hermann Seubert machte die Rechnung für ein Ehepaar auf, das gleichzeitig pflegebedürftig wird: Ein Ehepaar hat dann rund 3.500 x 2 = 7.000 Euro aufzuwenden. Wer könne das schon finanzieren? Christoph Schnaudigel meinte, ein derartiger Fall käme selten vor. Meist stelle sich die Pflegebedürftigkeit mit etwa 85 Jahren ein und zwar bei Männern zuerst. Später folgten die Ehefrauen.

Die zahlen im Landkreis Karlsruhe besagen, dass etwa 80% der Menschen in der Lage sind, aufgrund eigener Vorsorge die Belastungen der Pflege zu tragen. Nur etwa 20% müssen Sozialhilfe in Anspruch nehmen.

Allerdings gebe es immer noch eine Anzahl von Menschen, die ihre Rechte nicht kennen, oder aus falscher Scham den gang zur Sozialhilfe scheuten.

Wie stellt man den Antrag auf Pflegegeld?

Dietmar Müller meinte, dies sei im Grunde recht einfach ohne Formularitäten möglich. Der Antrag könne formlos bei den Pflegekassen (Krankenkassen) gestellt werden. Um sich besser auf die Einstufung vorzubereiten, empfiehlt er, ein Pflegetagebuch zu führen. Sieben Tage lang wird minutiös alles aufgeschrieben, was sich auf den Alltag des Patienten bezieht. Darüber hinaus empfehle es sich, bei der Überprüfung durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkasse) nicht den unrealistischen Eindruck zu erwecken, der Betroffene sei topfit.

Qualitätssicherung in der Pflege

Im Landkreis Karlsruhe gibt es unangemeldete Kontrollen, sagte Christoph Schnaudigel. Die Resultate: Im Großen und Ganzen habe man gute Erfahrungen gemacht. Der Landkreis könne einen guten Standard vorweisen.

Sicher wird man dieses Thema weiter beobachten müssen. Was heißt im Großen und Ganzen? Oberhalb von “gut” gibt es womöglich noch die Klassifizierungen “sehr gut” und “hervorragend”.

Pflegefachkräfte schlecht bezahlt | Es mangelt an Wertschätzung

Es gibt zu wenig qualifiziertes Pflegepersonal! Einerseits ist die Bezahlung für diesen anspruchsvollen Beruf oft nicht angemessen und zweitens wird es höchste Zeit, dass der Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin mehr Anerkennung findet. Die Öffentlichkeit muss sich bewusst werden, dass “Pflege” jeden Einzelnen von uns betrifft. Entsprechend hoch sollte die Wertschätzung sein, die man diesem Beruf entgegenbringt.

Pflegekräfte aus Osteuropa als Kostenbremse?

Die Frage der Pflegekosten zog sich, wie nicht anders zu erwarten, wie ein roter Faden durch die ganze Veranstaltung, ohne dass ein allgemeingültiges Endergebnis zu erkennen gewesen wäre. Gewiss müssen für jeden Einzelfall individuelle Lösungen gefunden werden.

Es wurde jedoch deutlich, dass es sich bei den vermeintlich billigen “Pflegekräften aus Osteuropa” in der Regel nicht um examiniertes Fachpersonal handelt, nur dieses darf Pflegeleistungen erbringen. Bei diesen Haushaltshilfen ist zu berücksichtigen, dass die Kosten für Unterbringung und Verpflegung meist zusätzlich anfallen. Oft kann man sich mit den Helferinnen nicht verständigen, weil sie kein Deutsch sprechen. Wenn dann zur Versorgung des Pflegebedürftigen noch mobile Pflegeleistungen erforderlich sind, fallen hierfür natürlich noch weitere Kosten an.

Pflegestützpunkt Bruchsal

Noch im Laufe dieses Jahres wird es in Bruchsal einen Pflegestützpunkt geben, den ersten im Landkreis Karlsruhe. Er wird in Sachen Pflegeberatung  die wichtigste Anlaufstelle werden.

Stadt Bruchsal: Ein Wegweiser - Nicht nur für Senioren

Sie finden nützliche Ratschläge zu vielen Fragen, die während der Podiumsveranstaltung aufgetaucht sind - besonders auch in Sachen Pflege - wenn Sie die Online-Version des Wegweisers aufrufen. Nach dem Download können Sie die Schlagwortsuche benutzen.

Titelseite von "Stadt Bruchsal - Ein Wegweiser: Nicht nur für Senioren". Klicken Sie!
Altersgerecht “barrierefrei” wohnen

Die meisten Menschen möchten ihren Lebensabend in den gewohnten eigenen vier Wänden verbringen. Oft sind diese jedoch nicht altersgerecht ausgelegt. Barrierefreie Umbauten können sehr kostspielig sein. Die Pflegekassen bezuschussen barrierefreie Umbaumaßnahmen. Sprechen Sie rechtzeitig vor einem Umbau mit der Pflegekasse, ob ein Zuschuss möglich ist. 

In der Online-Version von “Stadt Bruchsal - Ein Wegweiser nicht nur für Senioren” finden Sie zahlreiche Hinweise zum Thema altersgerechtes Wohnen. Stichworte: Barrierefreies Wohnen S. 82, Wohnen im Alter S. 89, Wohnberatungsstelle der Fa. mark GmbH S. 90

Das Thema “Pflege” in der Öffentlichkeit

Christian Waterkamp wandte sich an die Zuhörer mit ungefähr diesen Worten: Pflege betrifft Dich und mich. Keiner möge denken, das regelt sich schon irgendwie von alleine. Nein - das Bewusstsein ist zu schärfen, das Thema muss öffentlich gemacht werden - etwa durch Veranstaltungen wie diese, oder durch ehrenamtliches Engagement wie z. B. in der NAIS AG2 “Pflege ist mehr...”

Nicht die zahlreichen Fachthemen in Bezug auf die Pflege möge man an den Anfang stellen, sondern die innere Einstellung: Pflege ist ein Lebensrisiko, es geht uns alle an.

Am 19./20. Juni 2010 im BüZ: Aktiv & Gesund - Die Messe rund ums älter werden

Gibt es noch offene Fragen? Volker Falkenstein vom Amt für Familie, Schulen und Sport der Stadt Bruchsal und zugleich Hauptverantwortlicher für das NAIS-Projekt Neues Altern in der Stadt warb zum Schluss der gutbesuchten Veranstaltung für einen Besuch der Messe Aktiv & Gesund.

Am 19. und 20. Juni 2010 wird es im Bürgerzentrum die erste umfassende Messe dieser Art in Bruchsal geben, ausgerichtet von der BTMV (Bruchsaler Tourismus, Marketing und Veranstaltungs GmbH) in Kooperation mit der Stadt Bruchsal und NAIS. Der Eintritt wird für Jedermann kostenlos sein. Dort finden Sie gebündelt wie nie zuvor Ansprechpartner, die Ihnen Rede und Antwort stehen werden. Die Vorbereitungen sind im Gange, und Neues-Altern.de wird über den weiteren Fortgang berichten.

(c) Fotos und Text Dieter Müller

 

Messeplakat Gesund & Aktiv. Klicken Sie!

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Sie befinden sich auf der NAIS-Projekthomepage - “Neues Altern in der Stadt”. Hier geht es um Gesundheitsförderung und Prävention in einer alternden Gesellschaft. Ziel ist es, Menschen zu bewegen und Bruchsal besonders auch für die ältere Generation liebenswert und lebenswert zu gestalten. Wir richten uns nicht allein an Seniorinnen und Senioren, sondern streben in allen Fragen einen fairen Dialog der Generationen an. Bruchsal ist Mitglied des deutschlandweiten NAIS-Projekts der Bertelsmann Stiftung.

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